Corpus Vitrearum Medii Aevi Polen, I: Südpolen, 2
901 Farb- und Schwarz-Weiß-Abbildungen
Der zweite Teil des ersten polnischen Bandes der internationalen Reihe Corpus Vitrearum Medii Aevi ist den mittelalterlichen Glasmalereien Kleinpolens – mit Ausnahme der Marienkirche in Krakau, die Gegenstand des Bandes I,1 aus dem Jahr 2018 war: https://www.universitas.com.pl/pl/ksiazki/2086-3566-die-mittelalterlichen-glasmalereien-horz-ela-dobroslawa.html#/1-rodzaj_ksiazki-ksiazka_papierowa) – sowie den Glasmalereien des Przemyśler Landes und Schlesiens gewidmet.
Der Band des Corpus der mittelalterlichen Glasmalereien in Polen präsentiert die Ergebnisse von zehn Jahren intensiver Forschungen von Dobrosława Horzela, die im Rahmen des Nationalen Programms zur Förderung der Geisteswissenschaften durchgeführt wurden. Die Autorin hat sämtliche bis 1530 entstandenen Glasmalereien – sowohl vollständig erhaltene als auch fragmentarisch überlieferte – erfasst, die entweder in diesen Regionen geschaffen wurden oder im Zuge sammlerischer Tätigkeit dorthin gelangten. Darüber hinaus wurden auch zerstörte oder verschollene Glasmalereien berücksichtigt, die aus Archivquellen bekannt sind. In der Monografie wird die Glasmalerei in einem weiten gesamteuropäischen Kontext verortet und zugleich auf lokaler Ebene – erstmals in der polnischen Fachliteratur – als ein zentrales Medium der mittelalterlichen Kunst vorgestellt. Im einleitenden Teil entwirft die Autorin ein facettenreiches Bild der Glasmalerei, das sowohl die politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen als auch die Stellung der lokalen Produktion innerhalb der mitteleuropäischen Kunstlandschaft berücksichtigt. Der Katalogteil bietet Darstellungen der Baugeschichte der einzelnen Bauwerke und ihrer Verglasungen, Rekonstruktionen der ursprünglichen ikonographischen Programme sowie deren eingehende Analysen, die durch stilistische Studien ergänzt werden. Die Argumentation wird durch rund 950 überwiegend farbige Abbildungen und eine Zusammenstellung von Regesten unterstützt.
„Der in Manuskriptform vorliegende Band von Dobrosława Horzela ist kurz zusammengefasst als ein opus magnum zu bezeichnen (…). Seine Hauptstärke erreicht der wissenschaftliche Text aber durchgehend durch den Aspekt, dass ikonographische und stilistische Fragestellungen stets sowohl in einen internationalen als auch in einen gattungsübergreifenden Kontext gestellt werden. Das sich darin offenbarende immense Wissen der Autorin erstaunt auch den Mediävisten und ermöglicht einerseits weitreichende Erkenntnisse über internationale Beziehungen (nach Prag, Nürnberg, Wien, Frankreich und Italien, aber auch in den byzantinischen Kunstkreis) und über komplexe Vermittlungswege, die der internationalen Forschung neue Impulse zur Beurteilung der mittelalterlichen Netzwerke geben werden, und andererseits eine Zusammenschau diverser Kunstgattungen (Glasmalerei mit Wand- und Tafelmalerei, Skulptur, Goldschmiedekunst, Textilkunst, etc.), wie sie in dieser Fülle vorbildhaft für zukünftige mediävistische Arbeiten ist“.
Aus dem Verlagsgutachten von Dr. Günther Buchinger, Präsident des Österreichischen Nationalkomitees des Corpus Vitrearum International
Dr. habil. Dobrosława Horzela, Assistenzprofessorin am Institut für Kunstgeschichte der Jagiellonen-Universität in Krakau. Seit 2014 Mitglied des Polnischen Nationalkomitees des Corpus Vitrearum, seit 2020 wissenschaftliche Sekretärin des Corpus Vitrearum International. In den Jahren 2014–2021 Leiterin des Projekts „Corpus der mittelalterlichen Glasmalerei in Polen”. Autorin zahlreicher Publikationen zur mittelalterlichen Kunst in Polen, Co-Autorin des Bandes I,1 CVMA Polen (2018).
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